In der Kooperation Östliches Ruhrgebiet (KÖR) arbeiten drei Verkehrsbetriebe und ein Unternehmensverbund eng zusammen: die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG (BOGESTRA), die Straßenbahn Herne-Castrop-Rauxel GmbH (HCR), die Vestische Straßenbahnen GmbH (Vestische) sowie die Dortmunder Stadtwerke (DSW21). Im Jahr 2006 hat sich KÖR dazu entschlossen, seinen Sprach- und Datenfunk auf den digitalen TETRA-Standard zu heben. Der Auftrag an uns: die Leistung und Performance ihrer vorhandenen Leitstellenapplikation ITCS (Intermodal Transport Control System) mit Hilfe einer leistungsstarken ACCESSNET®-T-Mobilfunklösung zu optimieren.
Das ITCS von KÖR koordiniert alle Busse, Straßen- und U-Bahnen mittels eines computergesteuerten Verkehrsleitsystems. Es steuert die Sprach- und Daten-Kommunikation zwischen Leitstellen und Fahrzeugen. Dazu bindet das ITCS auch Status- und Positionsdaten der Fahrzeuge aus AVLS- und GIS-Anwendungen ein. KÖR verfügt eines der größten und am stärksten frequentierten ÖPNV-Netze in Deutschland. Ein reibungsloser Betrieb und die intelligente Einbindung des ITCS stellen hohe Anforderungen an das Mobilfunknetz: Es muss eine Vielzahl von Anwendern integrieren sowie enorme Mengen an Informationen und Formaten schnell verarbeiten können. Zugleich muss es robust, störungsresistent, manipulationssicher und ausbaufähig sein.
Daher führte für KÖR kaum ein Weg an unserer ACCESSNET®-T-Mobilfunklösung vorbei. Nahezu beliebig skalierbar, deckt sie sämtliche Netzeinheiten vom Kontrollzentrum bis hin zum einzelnen Funkgerät ab. Sie passt sich hervorragend in die vorhandene Systemtechnik ein, sorgt für maximale Sicherheit im Sprach- und Datenfunk, optimiert das Datenmanagement und integriert auch systemfremde Komponenten. Doch jede Technik ist nur so gut wie das Konzept dahinter. Besonders an diesem Punkt konnten wir unsere ganze Stärke ausspielen: unser Know-how im ganzheitlichen Projektmanagement und unsere Nähe zum Kunden, dank der wir individuellen Bedarf erkennen und in maßgeschneiderte Lösungen umsetzen.
Unsere Lösung
Nach einer ausführlichen Bestands- und Bedarfsanalyse realisierten wir für KÖR ein individuelles ACCESSNET®-T-Netz nach TETRA-Standard. Kern des Systems sind zwei zentrale Vermittlungseinheiten. Sie arbeiten redundant, d.h. fällt eine aus, übernimmt die andere voll automatisch deren Funktionen, um Ausfälle zu verhindern.
Gemeinsam kontrollieren beide Vermittlungseinheiten insgesamt rund 28 Basisstationen im Indoor- und Outdoor-Betrieb. Wie von KÖR gewünscht, verfügt jede Station über je zwei bzw. drei TETRA-Träger, das gesamte Netzwerk damit über 60.
Das ITCS haben wir gekoppelt an die voneinander unabhängigen Kontrollzentren der drei KÖR-Verkehrsbetriebe. Jedes umfasst zehn AVLS- und GIS-kompatible Dispatcher-Arbeitsplätze. Ebenso durchdacht wie die Struktur dieses leistungsstarken Systems ist das Netzwerk-Management von Hytera Mobilfunk GmbH, vormals Rohde & Schwarz Professional Mobile Radio GmbH. Zwecks höchster Betriebssicherheit haben wir es dezentral organisiert: Die Software-Anwendung ist von vier verschiedenen Service- und Wartungszentralen aus bedienbar und mittels WAN mit dem ACCESSNET®-T-Netz verbunden.
Das Bündelfunk-Netz von KÖR verfügt über 1000 Funkterminals in Form von On-board-Systemen und Handgeräten. Die Speicherung aller Informationen – wichtig für Analyse- und Dokumentationszwecke – erledigt zuverlässig der TETRA Voice Recorder. Er ist via A-CAPI®-Schnittstelle redundant an das TETRA-System angeschlossen und sichert so die reibungslose Aufzeichnung der Daten selbst dann, wenn ein Voice-Recorder ausfällt.
Highlights unserer Lösung
- Gebietsbezogener Gruppenfunk für die effiziente Nutzung von lokalen Ressourcen
- SDS-Übertragung an im Gruppenfunk aktive Terminals
- Optimierung des gesamten Netzes auf hohen Datenlast (SDS) durch den Einsatz von Secondary Control Channels (SCCH)
- Verdrängende Rufe im Gruppenfunk
- Late entry
- gleichzeitige Notruf-Übermittlung an verschiedene Empfänger, so erreichen Notfallinformationen immer den richtigen Empfänger
- Paketdatenübertragung