Wie Funkgeräte den anspruchsvollen Betriebsanforderungen für Schutzniveau ‚ia‘, eigensicher, Zone 0,für den Einsatz in hoch explosionsfähigen Umgebungen entsprechen können.
In vielen Branchen arbeiten Angestellte in Umgebungen mit potentiell explosiven Flüssigkeiten, Staub oder Gas. Dazu gehören vor allem die Öl- und Gasindustrie, die Petrochemie und der Bergbau sowie eine Vielzahl von Unternehmen in der herstellenden und verarbeitenden Industrie. Kritische Infrastrukturen wie Flughäfen und Häfen lagern Treibstoffe für Flugzeuge und Schiffe.
In diesen Branchen und deren industriellen Verfahren wird unter streng geregelten Bedingungen gearbeitet, die strengen Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften entsprechen, um Arbeiter, Anlagen, Anwohner und die Umwelt zu schützen. Sicherheit steht an oberster Stelle. Das in diesen Umgebungen verwendete Equipment darf keine Zündquellen aufweisen, die zum Beispiel Funken und damit eine Explosion aulösen könnten. Elektronisches Equipment, inklusive Kommunikationsequipment, muss für die Anwendung in diesen Branchen eigensicher sein.
Eigensicheres Equipment wird als „Equipment und Verdrahtung, das unter normalen Bedingungen sowie im Störungsfall nicht genügend elektrische oder thermische Energie freisetzen kann, um eine Zündung oder ein bestimmtes, gefährliches atmosphärisches Gemisch in seiner höchst entzündbaren Konzentration freizusetzen“ definiert.
Die Standards für eigensichere Funkgeräte und Zubehöre werden in Europa von zwei EU ATEX-Richtlinien (Appareils destinés à être utilisés en ATmosphères EXplosibles) festgelegt und beschreiben, welches Equipment und welches Arbeitsumfeld in explosionsgefährdeten Bereichen erlaubt sind. Der andere wichtige Standard ist das IECEx-System (International Electrotechnical Commission Ex) für die Zertifizierung von Normen bezüglich Equipment für den Gebrauch in explosionsgefährdeten Bereichen. Diese Standards legen die Kriterien fest, denen Funkgeräte für die sichere Anwendung in explosionsgefährdeten Bereichen entsprechen müssen. Hytera führt sowohl eigensichere DMR- als auch TETRA-Handfunkgeräte, die den ATEX- und IECEx-Zertifikationen entsprechen. Zu den DMR-Funkgeräten gehören das PD715 EX (ib) und das PD715 IS (ia), beide ohne Tastenfeld und Display; sowie das PD795 Ex (ib) und das PD795IS (ia) mit vollwertigem Tastenfeld und 1,8-Inch-Display.
Im TETRA-Bereich führt Hytera das TETRA-ATEX-Handfunkgerät PT790 Ex (ia). Alle Funkgeräte sind auch MILSTD-810 C/D/E/F/G-zertifiziert, also resistent gegen Stürze, Temperaturschock und Vibrationen und sind staub- und wasserdicht gemäß Schutzart IP67.
Die Hytera-Endgeräte PD715IS und PD795IS sind die weltweit ersten DMR-Endgeräte mit ‚ia‘-Klassifizierung, der höchsten Eigensicherheits-Stufe, nachdem das PT790Ex das erste TETRA-Gerät mit ‚ia‘-Standard war. Die ‚ia‘-Zertifizierung bedeutet, dass das Funknetz über drei Schutzmaßnahmen verfügt, so dass im laufenden Betrieb zwei Fehler auftreten können, ohne dass die Sicherheit der Anwender gefährdet ist. Damit kann es in den explosionsgefährdeten Zonen 0, 1 und 2 eingesetzt werden.
Andere ATEX-Funkgeräte sind ‚ib‘-zertifiziert, also nur für die explosionsgefährdeten Zonen 1 und 2 zugelassen. Zone 0 (oder 20) wird definiert als: Bereich, in dem ständig ein hoher Grad an gefährlichen Stoffen vorhanden ist; Zone 1 (oder 21) als ein Bereich in dem gelegentlich ein hoher Grad an gefährlichen Stoffen vorhanden ist; und Zone 2 (oder 22) als ein Bereich, in dem ein hoher Grad an gefährlichen Stoffen normalerweise nicht auftritt. Es ist äußerst schwierig, die ‚ia‘-Zertifizierung zu erhalten. Hytera hat es als erster PMR-Anbieter geschafft und ist bis jetzt auch das einzige Unternehmen, das ATEX-Funkgeräte gemäß diesem höchsten aller Standard herstellt. Die DMR-Funkgeräte PD715IS und PD795IS haben folgende IS-Zertifizierungen: Ex ia IIC T3Ga; Ex ia IIIC T160C; und Ex ia I. Hytera erhielt die strenge ‚ia‘-Zertifizierung durch einige innovative Design-Lösungen. Eine davon ist die Verwendung von Silikonverkapselungen, um die internen Schaltkreise dreifach zu schützen und so sicherzustellen, dass keine Flüssigkeiten, entflammbarer Staub oder explosive Gase eindringen können.
Hytera hat ein striktes Design für Leiterplatten umgesetzt, durch das alle Hauptbestandteile mit einem Schild geschützt werden, um die Wahrscheinlichkeit für Fehler im Schaltkreis zu minimieren. Die Funkgeräte verfügen auch über eine höhere EMV (Elektromagnetische Verträglichkeit) als die Vorgängermodelle. Die leichten Gehäuse der ATEX-Funkgeräte werden in einem patentierten Zwei-Komponenten-Spritzgussverfahren hergestellt, wodurch die Wahrscheinlichkeit für statische Entladung durch das Funkgerät minimiert wird. Die Akkurückwand des Endgerätes und beide Seiten des Gehäuses sind rutschfest, um Stürze zu vermeiden und eine gute Griffigkeit zu garantieren.
Die Lithium-Ionen-Akkus mit einer Kapazität von 1800 mAh large sind gegen Überladung und Tiefentladung geschützt, um sie gegen Instabilitäten aufgrund von Überhitzung zu schützen. Die Akkuzellen sind verkapselt, um Hitzebildung an einem Punkt zu verteilen und eine Luftentladung zu verhindern. Hytera hat außerdem das Zubehör verbessert und eine neue, patentierte Akkuverriegelung erfunden. Um den Akku zu entnehmen, muss der Anwender Verriegelung und Schieber über zwei unterschiedliche Achsen bewegen. So wird bei Entnahme des Akkus ein Sturz desselben verhindert, wodurch ein Funke ausgelöst werden könnte.
Um auch die Möglichkeit einer Entladung am Gürtelclip zu minimieren, sind die Schrauben zur Befestigung des Gürtelclips versenkt. Wird das Funkgerät fallen gelassen, berühren die Schrauben keine Oberfläche, den Boden oder Metallteile, wodurch ein Funke und eine Explosion ausgelöst werden könnte! Hyteras Portfolio an eigensicheren DMR- und TETRA-Funkgeräten bietet perfekte, robuste, verlässliche und eigensichere Kommunikationsgeräte für Feuerwehrleute und Arbeiter in den Branchen Öl & Gas, Petrochemie, Bergbau und in der verarbeitenden und herstellenden Industrie, wie bei der Herstellung von Mehl und Pulver. Sie eignen sich außerdem ideal für den Einsatz bei der Lagerung von gefährlichen Flüssigkeiten und Gasen an Tankstellen, Flughäfen, Häfen und so weiter.